In einer vernetzten Welt ist eine robuste Public Key Infrastructure unerlässlich, um das Vertrauen in digitale Transaktionen zu gewährleisten und sensible Informationen vor unbefugtem Zugriff zu schützen. Eine Managed Public Key Infrastructure ist eine PKI-Lösung zum Lifecycle-Management von Zertifikaten. Sie wird von einem externen Anbieter verwaltet und ermöglicht die
- Generierung
- Speicherung
- Verteilung und
- Prüfung
digitaler Zertifikate (digital certificates). Beispiele sind u.a. SSL/TLS Zertifikate (früher SSL-Zertifikate, SSL certificates), S/MIME- oder auch Code-Signing-Zertifikate.
Der managed Service ermöglicht es, komplexe Aufgaben und Prozesse der Schlüsselverwaltung auszulagern. Dies hilft, die digitale Sicherheits-Infrastruktur effizient zu verwalten. Mit einer Managed PKI können Unternehmen also die Sicherheit ihrer IT-Infrastruktur standardisieren und verbessern. Dabei müssen sie weniger internen Ressourcen für die komplexe Verwaltung von Zertifikaten und Schlüsseln aufwenden.
Inhalt:
Der Unterschied zwischen einer In-House PKI und einer Managed PKI
Wichtige Merkmale einer Managed PKI
Vorteile von Managed PKI
Rolle des Managed PKI Providers in der Schlüsselverwaltung
Anwendungsfälle
Herausforderungen und Lösungsansätze
Wie unterscheidet sich eine MPKI von einem Zertifikatsmanagement-Tool?
Checkliste: Was zeichnet eine gute MPKI aus?
Mit einer Managed PKI können Unternehmen die Sicherheit ihrer IT-Infrastruktur standardisieren und verbessern. Dabei müssen sie weniger internen Ressourcen für die komplexe Verwaltung von Zertifikaten und Schlüsseln aufwenden.
Der Unterschied zwischen einer In-House PKI und einer Managed PKI
Eine interne PKI wird von einem Unternehmen selbst betrieben. Dies erfordert erhebliche Ressourcen für Hardware, Software, ein umfangreiches Fachwissen und laufende Wartung.
Im Gegensatz dazu werden bei einer MPKI diese Aufgaben an einen externen Dienstleister ausgelagert. Er übernimmt die Verantwortung des gesamten PKI-Managements (automated PKI management), bietet Expertise und Skalierbarkeit. Dies wird auch PKI as a Service genannt.
Die Managed PKI entlastet Unternehmen von den administrativen Aufgaben einer PKI. Zudem kann durch die fachkundige Bereitstellung des Service das Einhalten aktueller Standards jederzeit gewährleistet werden. Daher kann eine MPKI eine kostengünstige und effiziente Alternative zur In-House PKI darstellen.
Was ist eine Public Key Infrastructure? Welche Prozesse der Ausstellung von Zertifikaten (certificate issuance) umfasst sie? Informieren Sie sich in unserem Magazin.
Wichtige Merkmale einer Managed PKI
- Auslagerung der PKI-Verwaltung: Die Verantwortung für die gesamte PKI wird an einen externen Dienstleister ausgelagert. Er ist verantwortlich für die Erzeugung, Verteilung, Verwaltung und Überwachung von digitalen Zertifikaten. Je nach Anforderung des Kunden ist auch die Verwaltung des öffentlichen Schlüssels und / oder des privaten Schlüssels enthalten.
- Expertise und Sicherheitsstandards: Managed PKI-Anbieter verfügen über Fachwissen in den Bereichen Kryptographie und Sicherheit. Sie implementieren bewährte Sicherheitsstandards und gewährleisten so eine zuverlässige und sichere Infrastruktur.
In Zeiten des Fachkräftemangels stellt dies einen zusätzlichen Vorteil dar. Unternehmen müssen keine eigenen Spezialisten beschäftigen. Sie nutzen stattdessen die qualifizierten Ressourcen des Anbieters. - Skalierbarkeit und Flexibilität: Unternehmen können ihre externen PKI-Ressourcen nach Bedarf anpassen. Die eigene Infrastruktur müssen sie dafür nicht aufrüsten. Diese flexible und kostengünstige Lösung kann schnell an sich ändernde Anforderungen angepasst werden.
- Zentrale Verwaltung: Eine zentrale Plattform ermöglicht die einfache Verwaltung von digitalen Zertifikaten (managing certificates). Unternehmen können unabhängig von der geografischen Verteilung ihrer IT-Infrastruktur auf ihre Sicherheits-Ressourcen zugreifen und diese überwachen.
Vorteile einer Managed PKI
- Risikominimierung: Unternehmen nutzen die Expertise und Erfahrung eines Managed PKI-Anbieters. So reduzieren sie das Risiko von Sicherheitslücken und falschen Konfigurationen.
- Schnellere Implementierung: Eine externe PKI-Lösung (PKI solution) ist schneller aufgebaut als eine interne Infrastruktur. Der Dienstleister verfügt über etablierte Prozesse und Systeme, die er dazu nutzt.
- Kostentransparenz: Managed PKI Kosten lassen sich besser vorhersehen und kontrollieren, da sie auf einem klaren Abrechnungsmodell basieren. Das ermöglicht eine effektivere Budgetierung im Vergleich zu internen PKI-Betriebskosten.
- Regelmäßige Updates und Compliance: Managed PKI Provider sind für regelmäßige Updates und Sicherheitspatches verantwortlich. Dies trägt dazu bei, die Infrastruktur stets auf aktuellem Sicherheitsniveau zu halten. So entspricht sie immer den gesetzlichen Anforderungen.
- Individuelle Benutzerprofile: Benutzerprofile und Benutzergruppen ermöglichen in einer Managed PKI die personalisierte Verwaltung von Zugriffsrechten und Zertifikaten. Durch die Zuweisung spezifischer Benutzerprofile kann der Zugang zu kritischen Ressourcen gesteuert und überwacht werden.
- Auditierbarkeit: Eine zertifizierte Managed PKI nutzt branchenbewährte und kontrollierte Sicherheitsstandards. Dies schafft Transparenz und Vertrauen. Es erleichtert den Auditprozess und stärkt die Sicherheit der Schlüsselverwaltung.
- Massenhandling: Eine Managed PKI erleichtert das Massenhandling von Zertifikaten durch zentrale Verwaltung und automatisierte Prozesse. Dies reduziert den Verwaltungsaufwand, verbessert die Skalierbarkeit und erhöht die Zuverlässigkeit des Zertifikatsmanagements.
Rolle des Managed PKI Providers in der Schlüsselverwaltung
Der Managed PKI-Anbieter spielt eine zentrale Rolle in der Schlüsselverwaltung:
- Er bietet eine hochsichere Umgebung für die Speicherung privater Schlüssel (private key).
- Er ermöglicht die effiziente Verteilung von digitalen Zertifikaten an die Anwender.
- Er stellt sicher, dass die Sicherheits-Infrastruktur stets auf dem neuesten Stand ist. Dies wird durch regelmäßige Updates und Sperrmechanismen erreicht. So kann im Falle einer Kompromittierung schnell reagiert werden.
Darüber hinaus unterstützt der Anbieter Unternehmen bei der Einhaltung von Sicherheitsrichtlinien und Anforderungen im Kontext der Schlüsselverwaltung.
Anwendungsfälle
Eine Managed PKI ist vorteilhaft für Branchen, die sensible Daten verarbeiten oder auf sichere Kommunikation angewiesen sind. Besonders Unternehmen aus de KRITIS-Bereich (Finanzdienstleister, Telekommunikation, Energieversorger, Gesundheitswesen) profitieren vom hohen Schutzniveau der Daten bei der
- Verschlüsselung von Finanztransaktionen, Patientendaten oder von Kommunikation
- Authentifizierung von Partnern und Devices in der Kommunikation
- Absicherung von Netzwerken
Herausforderungen und Lösungsansätze
Bei der Implementierung von Managed PKI können verschiedene Schwierigkeiten auftreten:
- Komplexität der Umgebung: Die Integration einer Managed PKI in eine bestehende IT-Infrastruktur kann komplex sein. Vorhandene Systeme und unterschiedliche Plattformen müssen berücksichtigt werden. Die Abstimmung mit bestehenden Prozessen und Anwendungen erfordert eine sorgfältige Planung.
- Nutzerakzeptanz und Schulung: Neue Sicherheitsmaßnahmen und Methoden der Authentifizierung können bei den Nutzern auf Widerstand stoßen. Schulungen helfen den Anwendern, die neuen Technologien richtig zu nutzen. Umfassende Kommunikation fördert die Akzeptanz.
- Sicherheits- und Compliance-Anforderungen: Compliance-Anforderungen sind meist branchenspezifisch. Für ihre Einhaltung ist eine sorgfältige Konfiguration und Überwachung notwendig. Nur so kann sichergestellt werden, dass die Prozesse den erforderlichen Sicherheitsrichtlinien entsprechen.
Die Lösung erfordert
- genaue Planung
- klare Kommunikation und
- enge Zusammenarbeit mit erfahrenen Managed PKI-Anbietern.
Wie unterscheidet sich eine MPKI von einem Zertifikatsmanagement-Tool?
PKI Management Tools (wie eine MPKI) und Zertifikatsmanagement-Tools sind unterschiedliche Konzepte, die eng miteinander verbunden sind.
Eine Managed PKI ist ein Service eines Drittanbieters. Er befasst sich hauptsächlich mit der Erzeugung, Verteilung, Verwaltung und Überwachung von Zertifikaten sowie der Schlüsselverwaltung.
Zertifikatsmanagement-Systeme wie essendi xc sind Tools. Sie wurden speziell für die Verwaltung von Zertifikaten über ihren gesamten Lebenszyklus (certificate lifecycle management) entwickelt. Sie können Teil einer selbst betriebenen PKI oder einer Managed PKI sein. Sie ermöglichen z.B. die Ausstellung, Erneuerung, Sperrung und Verwaltung von Zertifikaten. Außerdem bieten sie Funktionen wie automatisierte Workflows und Monitoring.
Die Kombination von essendi xc mit einer Managed PKI bietet optimale Synergie-Effekte bei der Verwaltung digitaler Zertifikate. Durch die Auslagerung an einen externen Dienstleister wird die PKI-Administration effizienter gestaltet und Fachwissen besser genutzt. essendi xc fungiert als leistungsstarke Middleware mit vielseitigen Schnittstellen für die flexible Automatisierung und Steuerung der Zertifikatsprozesse.
Zudem ist xc anbieterneutral, d.h. es ist eine Anbindung an unterschiedliche PKI-Provider möglich. Das ist besonders von Vorteil, wenn der PKI-Provider schnell gewechselt werden soll.
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Checkliste: Was zeichnet eine gute MPKI aus?
- Wo werden die kritischen Daten erzeugt und gehalten?
- Welches Recht gilt im Streitfall? Deutsches, Schweizer oder US-Recht?
- Welcher Gerichtsstand gilt im Streitfall?
- Spricht der Support Ihre Sprache?
- Wie ist die Qualität des Supports?
- Wie sind die Supportzeiten? Ist die Hotline durch Zeitverschiebung schwer erreichbar?
- Wie ist die Nutzerfreundlichkeit des Portals?
- Sind die Produkte übersichtlich aufbereitet?
- Bietet der Anbieter alle benötigten Produkte (Trusted und Untrusted,…)?
Sie haben noch Fragen zum Thema MPKI oder Zertifikatsmanagement? Wir beantworten sie Ihnen gerne.